Sommerkonzert mit dem RKO

Die Komponisten des Sommerkonzerts 2024 des RKO (von links nach rechts): Franz Schubert, Gioacchino Rossini, Johann Strauss (Sohn), Georges Bizet, Antonín Dvořák

Derzeit bereitet das Reutlinger Kammerorchester unter der Leitung seines Dirigenten Thomas J. Mandl sein diesjähriges Sommerkonzert vor. Das Programm ist eine spannende sommerliche Mischung von Kompositionen des 19. Jahrhunderts. Zu Beginn erklingt die Ouvertüre zu Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“, die schon kurz nach ihrer Uraufführung 1816 in Rom in Wien Triumphe feierte.

Zu den begeisterten Zuhörern gehörten auch Franz Schubert und seine Freunde. Obwohl Schubert selbst Rossini in einem Brief ein „außerordentliches Genie“ attestierte, quittierte er die Begeisterung seiner Freunde angeblich mit der Bemerkung, dass er so etwas auch aus dem Ärmel schütteln könne. Er blieb den Beweis nicht lange schuldig: zwei „Ouvertüren im italienischen Stil“ in D-Dur D 590 und in C-Dur D 591 entstanden im November 1817. Zur gleichen Zeit arbeitete Schubert an seiner sechsten Sinfonie D 589, der heute so genannten „kleinen C-Dur Sinfonie“, die als zweites Werk auf dem Programm des RKO Sommerkonzerts steht. Ganz anders als beim Zeitgenossen Beethoven weht auch in dieser Sinfonie ganz deutlich der neue Geist der italienischen Opern.

Einen weiteren Bezug zwischen Wien und Italien stellt der Konzertwalzer „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauß (Sohn) dar, den der Komponist dem italienischen König Umberto I. widmete.

Im weiteren Verlauf des Programms nimmt das RKO sein Publikum noch einmal mit nach Sevilla, das auch die Heimat von Carmen war, der Protagonistin in George Bizets gleichnamiger Oper. Aus den beiden Orchestersuiten zu dieser Oper erklingen sechs Sätze.

Zum Ende des Programms schließen Thomas J. Mandl und das Reutlinger Kammerorchester den geographischen Kreis von Wien über Italien und Spanien mit einem Ausflug nach Böhmen: Antonín Dvořák, der Schuberts Sinfonien sehr schätzte und während seiner Lehrtätigkeit in New York seinen Studenten auch die sechste Sinfonie näher brachte, komponierte insgesamt 16 „Slawische Tänze“ für Klavier zu vier Händen, die in zwei Bänden (op. 46 und op. 72) veröffentlicht wurden. Später bearbeitete Dvořák selbst diese Tänze für Orchester. Drei Tänze aus op. 46 bilden den furiosen Abschluss des Konzerts.

Das Sommerkonzert des Reutlinger Kammerorchesters unter der Leitung von Thomas J. Mandl findet am Samstag, 29. Juni 2024 um 19 Uhr in der Reutlinger Kreuzkirche statt. Das Programm erklingt noch ein zweites Mal beim Rathausopenair in Kirchentellinsfurt am Sonntag, 21. Juli 2024 um 18 Uhr.

Der Eintritt ist bei beiden Konzerten frei – um Spenden zur Deckung unserer Unkosten wird allerdings gebeten.