Wolfgang Amadeus Mozart war ab 1781 freischaffender Musiker und Komponist. Eine wichtige Einnahmequelle waren für ihn so genannte Konzertakademien, bei denen seine Werke aufgeführt wurden und bei denen er oft auch als Dirigent oder Solist auftrat. Neben Wien war Prag damals ein kulturelles Zentrum des Habsburgerreichs, wo es viele zahlungskräftige Musikliebhaber gab. Im Rahmen so einer Akademie wurde am 19. Januar 1787 in Prag auch die Sinfonie in D-Dur KV 504 uraufgeführt, die später auch den Beinamen „Prager Sinfonie“ erhielt.
Mit dieser Sinfonie wird das Reutlinger Kammerorchester sein Winterkonzert am 2. Februar 2025 in der Reutlinger Kreuzkirche beschließen. Eröffnet wird das Konzert mit der Ouvertüre zu der Mozart-Oper, die am Abend vor der Uraufführung der „Prager“ Sinfonie in Prag zu hören war: „Le Nozze di Figaro“ – „Die Hochzeit des Figaro“. Der „Figaro“ und die „Prager Sinfonie“ haben aber außer ihrer Entstehungszeit auch musikalisch viele Berührungspunkte. An verschiedenen Stellen blitzen in der Sinfonie musikalische Gedanken aus der Oper hervor. Vor allem in der langsamen Einleitung hört man aber auch Anklänge an die nächste große Oper Mozarts, Don Giovanni. Die wurde wenige Monate später uraufgeführt – wieder in Prag.
Zwischen diesen beiden Werken Mozarts werden die Bläser und Streicher des Reutlinger Kammerorchesters separat mit Werken zu hören sein, die etwa ein Jahrhundert nach Mozart entstanden sind. Die Bläser spielen die Serenade Op. 20 des deutsch-französischen Komponisten Henri Marteau (1874 – 1934). Die Streicher werden mit der Suite für Streicher des tschechischen Komponisten Leoš Janáček (1854 – 1928) zu hören sein.
Das Reutlinger Kammerorchester spielt unter der Leitung von Thomas J. Mandl. Wir laden Sie herzlich zum Konzert ein. Der Eintritt ist frei, wir bitten aber um Spenden zur Deckung unserer Unkosten.